„Das ist alles mit einem Augenzwinkern zu betrachten und mit den Lehrkräften abgestimmt!“ Als Edwin Nagler in voller Teufelsmontur schon vor Beginn der Aufführung von „Highway to school“ hinter dem Vorhang hervorlugend diese Triggerwarnung aussprach, konnte man ahnen, dass es spitzzüngig in den nächsten 90 Minuten zugehen würde – und so kam es denn auch an den Abenden des 22. und 27.5.2025 in der Aula des Gymnasiums Klotzsche. Zur Anfertigung eines „Hospitationsberichts“ besuchte der Teufel höchstselbst nebst Gehilfen Rupert (Maximilien Hedel) eine Schule. Vor Ort gingen Sie dem anonymen Hinweis nach, die dortigen Torturen seien den höllischen längst ebenbürtig. Dieser Untersuchung folgte das selbstverfasste Stück des KüPro10-Kurses anschließend exemplarisch: In zugleich empfindlichtreffsicheren aber niveauvollen musikalischen Parodien wurden weder die gnadenlose Sportlehrerin oder die zu anspruchsvolle Mathelehrerin noch der selbstherrliche Deutschlehrer oder der verkopfte Infolehrer geschont.
Für die Erarbeitung des Stückes waren die SchülerInnen im Schuljahr 2024/25 beinahe vollständig selbst verantwortlich gewesen: Von der Stückauswahl und Neukonzeption, Organisation und Bewerbung über das Bühnenbild, Kostüm, die musikalische Umsetzung und Choreografie bis zur eigentlichen Aufführung on stage, im Backstage oder vom Licht- und Tonpult aus war alles im Rahmen des KüPro-Unterrichts, in engagierter Heimarbeit und der speziintensiven IntensivProben während der FvU-Woche realisiert worden. Die Lehrkräfte fungierten prozessbegleitend als Fang- und Beratungsnetz so verwebte sich die nahrhaft-künstlerische Symbiose der Gedanken und Gewerke.
Der überdramatischen Schulleiterin wird im Stück schließlich die feinsinnig-ambivalente Antwort auf die Ausgangsfrage in den Mund gelegt: Wer überall das Schlechte sieht, der wird es auch in der Schule finden, wer den Dingen einen Wert beimisst, dem werden sie wertvoll. Die SchülerInnen hatten eben das selbst erfahren: So oft Stöhnen über die anstrengende Vorbereitung zu hören waren, so groß waren schließlich der Stolz angesichts der gelungenen Aufführungen und die Wehmut ob des Endes dieses langen Projekts und zugleich des KüProUnterrichts selbst.
Dramaturgie: Johannes Berthold
Regie: Svea Willert
Choreografie: Shary Hager und Maili Böhm
Musikalische Leitung: Olivia Besch
Technik: Octavio Dittrich
Ton: Helen Anders
Bühnenbild: Polina Shevchenko und Karyna Fedchuk
Kostüm und Maske: Lina Stede, Emilia Reschke und Finja Dahten
Stagemanagement: Emma Eisold
Werbung: Mathea Hahn und Julia Busch
Schauspiel: Edwin Nagler, Maximilian Hedel, Benedikta Paridon, Hanna Höfchen, Anna Pfliegner,
Judith Rentsch, Hans-Ludwig Schreiber
Kursleitung: Joyce Schmiedel und Dr. Viktor Hoffmann